Der Tod ist natürlicher Teil unseres Lebens und dennoch zieht es uns oftmals schier den Boden unter unseren Füßen weg, wenn er so nah kommt. Die Trauer die wir verspüren, wenn ein geliebter Mensch von uns geht, scheint vielleicht fremd, ungewohnt und unberechenbar. Wir wissen nicht, wie wir damit umgehen sollen. Haben wenig darüber gelernt, welche Gesten und Rituale helfen können. Kamen selten über dieses Thema wirklich ins Gespräch, bevor es uns in seiner ganzen Härte gegenüberstand.
Trauer ist für jede*n etwas anderes und hat so viele verschiedene Facetten. Trauer ist nicht nur Traurigkeit. Trauer bedeutet, dass alles wackelt. Dass nichts mehr so ist, wie es mal war oder schien. Trauer ist ein Weg. Trauern bedeutet, dass wir „hindurchgehen“ durch all die intensiven Gefühle, die mit dem Verlust auftreten – wann, wohin und wozu, das muss jede*r für sich selbst herausfinden.
Wie fühlt sich deine Trauer an? Hast du Lust, dich ihr z.B. über das Schreiben zu nähern, so besser (be)greifbar zu machen, welche Gefühle und Bedürfnisse du hast? Es ist ein wichtiger Schritt für dich, das einfach mal anzusehen. Und dann kannst du auch besser für dich sorgen… Hier geht’s zu den nächsten Terminen meiner Schreibwerkstatt.
Was bedeutet Trauer für junge Menschen? Wie trauern Jugendliche und junge Erwachsene?
Man steht in dieser Phase eigentlich so richtig „mitten im Leben“, es geht nach vorne, Träume werden gesponnen, Pläne geschmiedet. Alles ist in dieser Energie des Entdeckens und Erforschens: wer wir selbst sind, was wir eigentlich wollen, was das Leben für uns bedeutet, welche Wege wir nehmen könnten…
Und da ist da dieser Knall, dieser Bruch, diese „Pausetaste“, als der Tod so direkt und unumgänglich in unser Leben tritt. Wir bleiben scheinbar stehen, weil auf einmal alles in Frage gestellt wird, uns unsere Kräfte verlassen, wir gar nichts mehr fühlen oder so viel auf einmal, dass wir darin zu versinken drohen.
Das ist Trauer für junge Menschen: Eine innere und äußere Zerrissenheit zwischen dem Drang voller Neugier voranzugehen – und dem plötzlichen Stillstand.
- Wenn du mehr darüber erfahren willst, was Trauer bedeutet, kannst du als Begleitende*r die „Hand-Reichung“ abonnieren, außerdem biete ich eine Mailberatung für Freund*innen von Trauernden an, sowie regelmäßige Austauschrunden.
- Als Trauernde*r kann ich dir empfehlen, eine Einzelgespräch mit mir zu vereinbaren, in dem wir uns gemeinsam deine Trauer anschauen und erforschen, was du brauchst.
- Ich biete außerdem als Referentin den Austausch auf Augenhöhe an: Du arbeitetest in einem Berufsfeld, welches potentiell mit jungen Menschen in Trauer in Kontakt kommen kann? Lass uns darüber sprechen, wie wir damit umgehen können und was wichtig ist, zu wissen.
Was brauchen wir?
Wenn alles wackelt, brauchen wir Halt. Während wir uns innerlich langsam Schritt für Schritt wieder den Halt erarbeiten – das heißt, unser Vertrauen ins Leben zurück gewinnen – brauchen wir ganz dringend im Außen Halt. Wir brauchen ein Umfeld, das für uns da ist. In unserer Lebensphase als junge Menschen, kann das ganz schön herausfordernd sein, denn vielleicht ist unser Lebensentwurf noch nicht ganz so stabil, das Elternhaus passt eigentlich nicht mehr wirklich als Ort der Geborgenheit, aber unser neues Umfeld ist noch nicht tragend genug. Daher brauchen wir Menschen, die einfach sagen: „Ich bin da.“ Dafür ist es nicht so wichtig, wie nahe wir uns stehen oder ob wir wissen, wo’s langgeht. Es gibt da kein richtig oder falsch, am allerwichtigsten ist es, in den Kontakt zu gehen und darüber ins Gespräch zu kommen. Denn Trennung, Alleinsein und ein Gefühl des Verlassenseins ist schon genug da, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren!
Wir brauchen außerdem Räume und Rituale, wo die Trauer sein kann. Da ist gerade leider sehr wenig für junge Menschen möglich, vieles scheint veraltet zu sein und für uns nicht mehr zu passen. Oder aber uns fehlt das Wissen darum. Daher müssen wir erstmal herausfinden, was wir brauchen und wollen – und dann etwas Neues für uns erschaffen.
- Räume, wo die Trauer Platz hat sind beispielsweise Trauergruppen, Workshops, Einzelgespräche. Das sind geschützte Momente, wo einfach alles sein kann und du loslassen kannst, von allem was dich blockiert. Hier kannst du dich bewusst deinem Schmerz hingeben, hinsehen, verarbeiten – und wirst dabei gehalten. Es gibt einen Rahmen. Hier findest du meine Angebote für dich als Trauernde*r.
- Rituale für deine Trauer kannst du für dich alleine kreieren, mit deinem Umfeld oder du lässt dich von mir dabei unterstützen.
Wie kann ich Trauernde unterstützen?
Ganz konkret möchte ich dir folgende Möglichkeiten ans Herz legen, wenn du einen trauernden jungen Menschen unterstützenden möchtest
- In meiner liebevoll erstellten „Hand-Reichung zur Begleitung von trauernden Freund*innen“ findest du mehr Einblicke in die Welt der Trauer, ganz konkrete Ideen zur Unterstützung, sowie Impulse zum Umgang miteinander und auch für dich als Begleitende*r.
- Wenn du deinem trauernden Herzensmenschen die Möglichkeit anbieten möchtest, sich im geschützten Raum der Trauer zu widmen, schenke doch einen Gutschein für meine Angebote. Mein Tipp: Im Freundeskreis/der Familie dafür sammeln, denn viele Menschen möchten gerne etwas „geben“, wissen aber nicht genau was.
- Nehmt euch Zeit für ein Abschiedsritual im Freundeskreis/am Arbeitsplatz/in der Klasse/der Gruppe, wo ihr einen Menschen verloren habt. Das kann über die Beerdigung hinaus, euch allen gut tun: nochmal Raum zum Innehalten, Erinnern, Verabschieden zu nehmen. Da ist dann auch so viel mehr möglich, als bei der vielleicht von der Familie gestalteten klassischen Trauerfeier… Lasst euch dabei von mir unterstützen! Im Vorgespräch könnt ihr einfach vom Verstorbenen erzählen, wir schauen auf eure Bedürfnisse und sammeln Ideen für die Feier. Ich kreiere daraus anschließend einen passenden Text und leite uns dann durch das (virtuelle) Abschiedsritual.
- Post bekommen tut soo gut! Daher schreib doch eine „Denk an Dich-Karte“ oder eine „Trauerkarte für ehrliches Mitgefühl“.
- Im beruflichen Kontext, wie in der Schule, bei der Polizei, in der Seelsorge etc. sich vorausschauend mit dem Thema befassen und dann im akuten Trauerfall besser Bescheid wissen, wie man unterstützen kann. Ich teile als Referentin meine Innenansichten und freue mich über den Austausch mit verschiedenen Berufsgruppen, wie wir in unserer Gesellschaft besser mit den Themen Tod, Trauer & Sterben umgehen können.